Inverse Matrix aus Minimalpolynom
M(A) sei Minimalpolynom von A (invertierbar).
M(A) = M(lamda(k)) = 0, lamda(k): Eigenwert von A; M(0) ungleich 0, da A invertierbar.
Multipliziert man M(A) mit einem Faktor welcher bewirkt, daß M' (0) = -1
und verschiebt dieses Polynom so, dass es duch den Nullpunkt geht:
M'(x) = - M(x) / M(0); P(x) = M'(x) + 1
dann ist P(0) = 0 und P(lamda(k)) = 1. P(x) = ax + bx² + cx³.....
Nun braucht man nur mehr durch x dividieren.
P'(x) = P(x) / x
Das Polynom hat nun den Grad(P') = Grad(M) - 1
P'(lamda(k)) = 1 / lamda(k); P'(A) = Inverse (A)
Zusammengefasst:
P'(A) = ( 1 - M(x) / M(0) ) / x
Beispiel : Die Matrix 3 hat das Polynom x - 3
P'(A) = ( 1 - ( x - 3 ) / - 3 ) / x = ( 1 + x / 3 - 3 / 3 ) / x = x / 3x = 1 / 3
Für diagonalähnliche Matrizen leicht nachvollziehbar:
Für AT = TD steht nun in der Diagonale statt lamda(k) : 1 / lamda(k) = P'(lamda(k))
Anwendungen:
Diagonalähnliche Matrizen mit Eigenwerten 1 und -1 - ausschließlich - , sind sich selbst invers, wenn sie symmetrisch sind, sind sie orthogonal.
Das kann man auch anders leicht beweisen. Mit diesem Verfahren sieht man aber sofort:
Die Umkehrung gilt auch.
Beispiel: Die punktsymmetrischen Lorentz-Transformationen:*
Andere Anwendungen:
Alle Matrizen mit dem Minimalpolynom xn-1 (Einheitswurzeln) sind zu An-1 invers.
Das Gleichungssystem A x = b hat die Lösung x = v - A-1 * y mit y = A v - b (v->x : y->0).
Nimmt man für A-1 "Q(A)", eine Näherung von P'(A) und
x k = x k - 1 - Q(A) * y k - 1,
so erhält man eine allgemeinere Richardson - Iteration.
Das Minimalpolynom der inversen Matrix:
Mit dem Minimalpolynom einer invertierbaren Matrix
P(A)= a0* x 0 +....ak* x k,
hat man auch das Minimalpolynom der Inversen P(A-1)= (a0* x k +....ak* x 0)/a0.
Beweis:
Setzt man A-1 in das neue Polynom ein, und multiplizert es dann mit A k so hat man wieder das originale Minimalpolynom in A
(Faktor a0 unberücksichtigt).
Da aber A k nicht null ist, muss der andere Faktor des Produkts null sein. Das neue Polynom ist also ein Nullpolynom in A-1.
Aber ist es auch minimal?
Angenommen es gibt ein kleineres minimales Polynom für A-1. Vertauscht man die Rollen von A und A-1,
ergäbe das ein kleineres Polynom für A im Widerspruch zur Voraussetzung P(A) ist minimal. Also k ist der kleinste Exponent mit P(A)=0.
Ludwig Resch
* Hier wird die Koordinatenachse mitgenommen.
|